Heute war "schon" um 10 Uhr die erste Vorlesung in Tour Operator Management. Fand wieder in der Benwell Extention statt, trotzdem musste ich erstmal wieder ewig den Raum suchen. Der Dozent war ca. 65 und hätte auch ein typischer BA-Pilot sein können. Jedenfalls very british. Es gefiel ihm nicht, dass der Raum keinen Beamer hatte und er meinte so könne er nicht arbeiten. Also mal eben telefoniert und dann mussten wir vier Stockwerke höher umziehen. Es waren hier ziemlich wenige im Kurs. Wie ich dann herausgefunden habe, war das auch noch nicht mal ein Bachelor Kurs, sondern ein HND (Honors Degree). Da dauert das Studium nur zwei Jahre und man kann den Bachelor noch dranhängen. Naja, das macht nix. Zunächst wurde wie immer das Modul erklärt und die Leistungsnachweise. Wir müssen hier als erstes eine Busreise innerhalb Großbritanniens planen abseits der Touristenpfade. Das wird spannend, denn ich kenne noch nicht mal alle BEKANNTEN touristischen Attraktionen hier. Das hört sich also nach sehr langer Recherche an. Als er mitbekam, dass ich aus Norddeutschland komme, meinte er, er hätte mal nach Damp 2000 gemusst und auf dem Weg dahin ist er in einen Schneesturm geraten und seitdem mag er Norddeutschland nicht. Nach der ersten Stunde kamen auf einmal ein paar andere Studenten, die in den Raum wollten. Da wir nun wieder ohne adäquaten Beamer im Raum da standen, ließ Mr. Coughlan den Rest der Vorlesung einfach mal ausfallen...OK?!?
Somit war Zeit auf die Freshers Fair zu gehen, eine Art Messe für Uni-Neulinge, die im Rocket Complex stattfand, das so eine Art Freizeitzentrum mit Disco und Bar auf dem Campus. Ich ging da mit zwei Mädels aus dem TO-Management Kurs hin. War super, denn es gab ne Menge Werbegeschenke und Krempel umsonst. U.a. habe ich mir auch erstmal alle möglichen Discount-Karten besorgt, mit denen man in Restaurants, Clubs, Theatern, Kinos etc. in London alles billiger bekommt. Sehr praktisch.
Um 16 Uhr war dann die Vorlesung in Marketing Communications. Fand diesmal sogar in einem Audi statt, das im Gegensatz zum Audi letzte Woche, super bequem war. Der Dozent heißt Jonathan Taylor und ist wohl schon ein alter Hase, jedenfalls hatte er es drauf die Massen zu begeistern (hust, hust). Erstmal muss man sich sein Buch kaufen, dass als Lehrbuch dient (32.50 Pfund - bei Amazon.uk nur 23.50 gebraucht - schwacher Trost!). Da muss man dann vor der Vorlesung jeweils ein Kapitel durcharbeiten (Kapitel ca. 100 Seiten). Das Thema wird dann diskutiert. Wenn keiner was zu sagen hat, weil man nicht vorbereitet ist, fällt die Vorlesung aus. Im letzten Semester ist die Vorlesung laut Taylors Aussage 3x ausgefallen. Gibt diesmal nur 2 Prüfungen - eine Klausur und ein Projekt. Kotz - schon wieder Gruppenarbeit. Man muss einen Marketing Communications Plan für ein HiFi Produkt erstellen wobei das Unternehmen neu auf dem HiFi Markt ist, allerdings bekannt auf dem Elektronik Markt...oder so in der Art. Taylor fragte, wer ein Problem mit Gruppenarbeiten habe. So ziemlich alle Finger gingen hoch. Er meinte dann, dass sich mal Leute zusammen finden sollten, die auf dieselbe Note aus sind, damit unangenehme Überraschungen ausbleiben wie z.B. das einer nicht genügend mitarbeitet etc. etc. Dann fragte er, ob hier Deutsche anwesend seien. War natürlich eine anwesend. Da meinte er: "Ok, raus! Wechsel den Kurs." Allgemeines Gelächter - ich war irritiert wie das nun wieder gemeint war. Dann fragte er mich, auf was für ne Note ich denn aus sei. Da Angriff ja immer die beste Verteidigung ist, meinte ich erstmal stumpf: Na, ne Eins natürlich. Er meinte, es sei typisch und er hätte bisher drei Deutsche unterrichtet und die hätten nen Raum gemietet um Auswahlgespräche zu führen für die Massen, die angestanden hätten, um mit ihnen in einer Gruppe zu sein (und das war sein Ernst, die haben wirklich einen Raum gemietet!). Jedenfalls wären die Deutschen wohl sehr resolut im Umgang mit Gruppenmitgliedern, die nix tun und würden denen in den Arsch treten. Somit war ich nun schonmal gebranntmarkt. Na Bravo! Habe dann gott sei dank doch noch Personen gefunden, die mit mir in einer Gruppe sein wollen.
Abends fragte mich Azam, ob ich Lust hätte mit ihm zu essen, es gäbe Huhn mit Curry und Reis. Na klar. War auch besser, dass er mich gefragt hat, denn er hatte ein ganzes Huhn gekauft. Ich fragte erstaunt, wie lange er denn vor hätte, daran zu essen und ob er das überhaupt auseinander nehmen könne. Er meinte daraufhin, dass es viel teurer sei, Hähchenschnitzel zu kaufen als ein ganzes Huhn und den Rest könne man ja einfrieren. Jedenfalls. sei das wohl kein Problem. Man muss schon sagen, das das Huhn-Zerteilen sehr interessant war.... Damit ich auch was machen konnte, habe ich Salat aus Spinat, Zwiebeln und Tomaten fabriziert. Das Huhn haben wir übrigens halb weggeschmissen! Aber der Rest war lecker nachdem das ganze fast ne Stunde gedauert hat. Übrigens hat man in England auch ne andere Art abzuwaschen, nämlich nicht mit Wasser ins Becken etc., sondern einfach unter laufendem Wasser...und Stöpsel heißt Plug. Wieder was gelernt.
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