Habe mich heute mit zwei deutschen Mädels getroffen, die ich im StudiVZ getroffen habe, Eva und Christiane. Sie haben mich freundlicherweise eingeladen mitzukommen, den Buckingham Palace zu besichtigen. Also trafen wir uns um 12.00 Uhr an der U-Bahn Green Park. Dorthin brauchte ich 45min mit Bus und Piccadilly Line, da Victoria ja immer noch nicht wieder in Betrieb war. Somit war vorzeitige Planung erforderlich. Ich war ein bißchen zu früh und wollte mir noch Meditonsin aus der Apotheke holen, da mein Vorrat leider zu Ende ging, leider gibts hier in GB kein Meditonsin. Schade.
Pünktlich um 12 Uhr erreichten wir Buckingham Palace und hatten die weltberühmte Wachablösung um exakt eine halbe Stunde verpasst. Genial. Als ich meinen Fotoapparat zückte, hatte ich ein Déjà vu, denn es passierte mal wieder nix. Ich bekam auf offener Strasse mitten vor den königlichen Gemächern einen wahrhaft unköniglichen Wutausbruch. Hatte ich mir doch gestern für exakt 3 Pfund Kodak-Batterien gekauft, da könne man ja wohl erwarten, dass die Sch..dinger länger als einen Tag halten. Toll, ich war schon wieder bedient. Außerdem war hier kein Eingang zu sehen. Im Reiseführer stand, dass man 19 der 661 Zimmer in den Monaten August und September besichtigen konnte und die Tickets dafür an einem Kiosk im Park zu kaufen waren. Na gut, im Park gabs zwar einen Kiosk aber nur mit Sandwiches. (Überall wird man bombadiert mit Sandwiches, ich will keine Sandwiches mehr sehen, morgen brate ich mir übrigens ein dickes fettes Steak). Die Lady im Kiosk meinte, die Tickets gäbe es am anderen Ende des Palastes. Gut, wir also einmal rumgelaufen (40min) - kein Kiosk zu sehen. Man hatte ausserdem noch die Möglichkeit die Queens Gallery und den königlichen Marstall für ein königliches Entgeld in Augenschein zu nehmen. Im Shop der Queens Gallery sagte man uns schlußendlich, dass die Besichtigungen der Palastzimmer seit einer Woche nicht mehr möglich seien und sie ausserdem nur dünne Batterien führen. Argh!
Also weiter des Weges. Das Wetter war super, ein warmer Herbsttag. Wir hatten die geniale Idee, in den Hyde Park zu gehen. Dort war es wirklich wunderschön (und hier jetzt bitte keine Ironie entnehmen, das war wirklich so). Ich sah überall Rollerblader und dachte an meine Blades, die leider viel zu wenig benutzt wurden. Überall lagen die Leute auf dem Rasen rum und auf Bänken, die wirklich diese Schnitzereien haben, die man in "Notting Hill" auf dieser Bank sieht. Eva, die eine schreckliche Vogelphobie hatte, konnte den Park angesichts der vielen Tauben und Schwäne nur bedingt genießen aber das Wetter entschädigte Sie dann doch noch. Wir liefen noch an den Kensington Gardens entlang zum Albert Memorial (O-Ton: "Oh, das ist ein schöner Buddha da vorne") und zur Royal Albert Hall gleich auf der anderen Seite. Ich grummelte immer noch, dass mein Fotoapparat trotz nochmaligem Kauf neuer Batterien immer noch schlapp machte. Scheinbar will er nur Akkus. Schließlich landeten wir bei Harrods.
Wo eben noch sonntägliche Parkidylle war, war nur Hektik wie an nem Wochentag. Bei Harrods finden gerade irgenwelche Luxuswochen statt, naja vielleicht ist das auch normal dort, jedenfalls las man überall "Timeless Luxury" (Zeitloser Luxus) und obwohl ich niemals ein Fashion Victim war, hätte ich schon ganz gerne jetzt mal eben eine schwarze Amex mit der ich hätte rumwedeln können und bei der Frage ob es nun das Kleid von Gucci, Armani, Valentino oder DKNY sein soll galant antworten können: "Ach Schätzchen, ich nehme Sie alle" und hätte dann einen eleganten U-Turn auf meinen 3-m hohen Manolo Blahniks gemacht und mich damit wahrscheinlich noch so richtig galant auf den Allerwertesten gesetzt. Ach, da kommt man schon mal ins Träumen... Aber zurück in die Realität. Ich hatte nur meine 29,99 Euro Deichmann-Pantoffeln an den Füssen, die mir inzwischen schon echt weh taten und der Anblick dieser Pumps für 490 Pfund (das sind 850 Euro, bzw. 1700 DM für ein paar Schuhe!!!) trug nicht gerade zur Fussentspannung bei. Man steht da sozusagen senkrecht drin. Ich ließ mich dann von Christiane aufklären: Diese Schuhe sind nicht zum Laufen da, sondern um sich darin umher zu kutschieren. Sehr interessant waren auch die Verkäufer. Je teurer die Abteilung, desto mehr Blumen hatten die Verkäufer im Knopfloch. Witzig.
Nach dem Besuch bei Harrods, besuchten wir einen Pub. Da war natürlich nachmittags nix los, aber egal. Ich habe übrigens noch keinen Schluck Alkohol getrunken, seit ich hier bin. Sehr vorbildlich oder? Im Pub haben wir dann Kaffee getrunken. Oh mann - Kaffee in einem Pub. Gehen in den Pub nachmittags wenn nichts los ist. Ich fands trotzdem nett. Nur das man dort auch auf dem Klo Teppich hat, ist echt widerlich. Ausserdem geht in England scheinbar keine Klospülung vernünftig. Da kommt nur so ein bißchen Wasser raus. Jetzt weiß ich auch warum wir zu Hause, ein blaue Gießkanne neben dem Klo stehen haben. Zum Nachschütten nämlich. Im Pub lief Rugby im Fernsehen. Rugby wird hier nämlich fast noch mehr verehrt als Fußball. Dananch kommt dann wohl Cricket. Rugby ist echt lustig anzuschauen, man weiss nie wo das Ei sich befindet. Ich glaube, die Hauptsache ist, man kann sich ordentlich kloppen. Irgendwann, wenn der Ball wiedergefunden wurde, schießt einer das Ding in die Nähe dieser zwei Stangen und dann hat man einen Punkt oder auch nicht. Seltsamer Sport. Feras wird mir das hoffentlich bald mal näher erklären können, denn Rugby ist ja in Australien Volkssport.
Nach dem Pub gings weiter nach Covent Garden. Dort gibt es den Covent Garden Market, wo es wie auf allen Märkten total viel Scheiß gibt aber auch ein paar echte Schätzchen und ich habe schon ein paar Dinge fest auf meiner Liste, die ich hier aber nicht verraten kann. Danach weiter gelatscht an den Trafalgar Square, dann runter an die Themse zum Big Ben und den Houses of Parliament. An der Themse entlang, gegenüber das riesige BA-London Eye gesehen, ich muss unbedingt damit fahren, egal was es kostet und zwar bei Nacht. Das muss einfach grossartig sein. Als wir dann wieder bei Charing Cross angelangt waren, beschlossen wir, nach Hause zu fahren, da wir alle inzwischen echt fertig waren, jeder noch mindestens 1 Std. Heimweg vor sich hatte. Aua, meine Füsse tun sooooo weh. Aber der Tag war genial und das Wetter noch besser. Habe dann endlich mal wieder mit Jazzmen gesprochen, die mir von ATL erzählt hat...viele Grüße an dieser Stelle...und mit Mama, die mir erzählte dass es in Deutschland regnet. Haha, Rule Britannia!!!
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