Montag, 24. September 2007

Auf Wohnungssuche Teil 1 - 23. September 2007

Nach einer sehr kurzen Nacht in einem viel zu kurzen Bett wollte ich erstmal duschen gehen, aber das gestaltete sich als sehr schwierig, da es nur so eine Art Dixi-Klo-Duschcontainer gab. D.h. man musste entweder nackt auf den Flur treten oder sein Handtuch in diesem Ding total nassregnen lassen. Waschraeume gabs auch nicht, nur Klos mit Mini-Waschbecken. Dafuer schmeckte der Kaffee sogar einigermassen, aber bei Kaffee bin ich ja schon garnicht mehr so anspruchsvoll:-) Nachdem ich ausgecheckt hatte und mein Gepaeck in einem Schuppen deponiert hatte, machte ich mich auf den Weg zur Enrolment Session in die Uni. Die fand statt in einem Gebaeude direkt neben dem Tower. Das Wetter war wieder bestens - strahlender Sonnenschein. Die Enrolment Session war ein einziges Chaos. Der ganze Raum war vollgestopft mit Leuten, irgendwelchen Mitarbeitern die versuchten, irgendwen irgendwohin zu dirigieren. Ich bekam staendig irgendwelche Nummern in die Hand gedrueckt und musste mich an eine Stuhlreihe anstellen. Wenn die Nr. aufgerufen wurde, rutschten alle brav einen Platz weiter, wie im Kindergarten. Ich musste hintereinander zu vier verschiedenen Personen, die mich staendig fragten, ob ich Vorstrafen haette und gaben bestimmt 3x meine Passdaten ein. Es wimmelte nur so von unterschiedlichen Nationalitaeten. Ich unterhielt mich mit einem Maedel aus Armenien, die die ganze Zeit vor Kaelte zitterte, obwohl ich mich totschwitzte. Sie meinte, es sei saukalt hier im Gegenteil zu Armenien. Irgendwann wurde man zur Kasse gebeten, denn ohne Studiengebuehren keinen Studentenausweis. Ich verursachte erstmal einen langen Stau, da meine Karten so hohe Zahlungen auf einmal nicht zuliessen. Also mussten sie das ganze auf zwei Karten verteilen und den Rest sollte ich spaeter bezahlen. Peinlich! Dann in den dritten Stock, um den Studentenausweis abzuholen. Wieder ne Nummer ziehen, wieder Stuehlchen wechsel dich usw. Danach habe ich dann noch eine Stunde gewartet um noch zwei Formulare fuers Bafoeg ausgedruckt zu bekommen. Inzwischen war es 12 Uhr. Viele meiner Wohnungsbesichtigungen wurden abgesagt, weil die Zimmer inzwischen vermietet waren und manche machten sich nicht mal die Muehe mir abzusagen. Ausserdem hatte ich noch keine britische Sim-Karte und musste mir die erstmal organisieren und dann aufladen... Den ganzen Nachmittag war ich dann kreuz und quer durch London unterwegs, zwischendurch in Internet-Cafes, in Telefonzellen, in Bussen...einfach ueberall. Bis abends um 21.00 Uhr hatte ich immer noch keine Bude. Zwei Zimmer waeren zwar noch zu haben gewesen, allerdings erst ab 06. Oktober. Um neun Uhr abends sass ich immer noch ohne Wohnung, total im Arsch und frustriert in Hackney in einem Internet-Cafe. Ich hatte schon ein paar Termine fuer den naechsten Tag gemacht und machte noch ein letztes Telefonat. Der Typ am Telefon hiess Azam und war supernett. Er hatte ein kleines und ein grosses Zimmer in seiner Wohnung in Tottenham Hale zu vermieten. Die waeren auch sofort frei. Ich fragte ihn, ob ich nicht jetzt noch vorbeikommen koennte. Er war zwar ein wenig ueberrascht aber sagte sofort zu. Er waere zwar grad nicht da aber in fuenf Minuten zu Hause. Man muss dazu sagen, dass man von Hackney nach Tottenham Hale laut Routenplaner 45min braucht und dass mit ganz komischen Busverbindungen. Ich also los in den Bus. Das Problem an den Londoner Bussen ist jedoch, dass man nicht sieht, welche Haltestelle gerade kommt. Ich musste also staendig irgendwelche Leute fragen, wo wir gerade sind und wo diese und jene Haltestelle ist. Nach dreimal umsteigen kam ich irgendwann in Bruce Grove an, von dort aus sollte man angeblich zu Fuss gehen koennen. Auf meinem Plan war diese Gegend allerdings nicht mehr drauf, also wollte ich Azam anrufen und ihn fragen, wo ich lang muesse. Allerdings stellte ich fest, dass mein Akku leer war. Also in eine Telefonzelle und angerufen. Azam holte mich gott sei Dank ab, denn sonst haette ich da nie hingefunden. Wir verstanden uns auf Anhieb super. Er meinte, er haette noch drei Interessenten, die wohl am naechsten Tag kommen sollten. Es sei ihm sehr wichtig, dass eine gute Stimmung im Haus herrscht und man sich gut verstehe. ...weiter im Teil 2

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