Mittwoch, 26. September 2007
Lost in London Met - 26. September 2007
Heute war wieder ne Orientierungsveranstaltung, diesmal in Goulston Street. Um 10 Uhr sollte es losgehen, diesmal war ich sogar pünktlich. Allerdings war ich dermassen auf dem Holzweg in diesem Gebäude, dass ich erstmal im falschen Raum landete und zwar in einer Soziologie Vorlesung. Dööööt. Gut, dass ich nicht die einzige war. Es ist einfach krass, in Heide gibt es nur 900 Studenten und hier 37000. In Heide beschwert man sich, dass die Plätze im Auditorium so eng sind, hier sind die noch mal halb so breit. Hier gibt es zwei Campusse, mit nochmal 10 verschiedenen Gebäuden und die sind mitten in der Stadt verteilt, nicht auf einem abgeschlossenen Gelände und in jedem Gebäude gibt es mindestens vier Stockwerke und in jedem Stockwerk ca. 100 Räume und ich glaube nicht, dass ich da jemals durchsteigen werde. Der Tag heute war wieder eine extreme Info-Überflutung. Man bekam tausende von Registrierungen und Passwörter und Webadressen und Links und Leaflets und Broschüren und dies und jenes - ich war komplett eingedeckt mit Zetteln und Kram. (un Kroam...Hallo Oma!!). Es gibt fünf Büchereien, jede ist ungefähr so gross, wie der gesamte BWL-Turm in Heide, man muss sehen, welche Bücherei die geeigneten Bücher für seinen Fachbereich hat. Es gibt zwei Fitnesscenter, eine Disco, eine Bar, in jedem Haus eine eigene Mensa etc etc pp... Es läuft ziemlich viel Online, es gibt hier eine Institution, die sich MetCT nennt, viele Scripte sind nur über dieses MetCT erhältlich und garnicht in Papierform. Jeder Student hat einen eigenen Server, wo er seine Hausarbeiten etc. drauf speichern kann. Benotete Hausarbeiten muss man bis zu einem bestimmten Termin in einem Assessment Center abgeben und sich dann eine Quittung holen, die werden dann von 3 unterschiedlichen Prüfern nachgeguckt. Das müssen nicht mal Professoren sein, das können irgendwelche Leute bei Banken oder Softwarefirmen sein. Wenn man beim Assessment Center zu spät auftaucht, weil z.B. die U-Bahn wieder mal gestreikt hat etc. hat man Pech und ist sofort durchgefallen. Wir bekamen dann noch einen sehr interessanten Vortrag über Kulturschock zu hören: Das Auslandssemester und die Zeit danach sei wie ein W. Zuerst ist man oben, da alles aufregend und neu ist, dann ist man unten, weil die Routine sich einschleicht und man hat Heimweh und findet alles blöd, besonders im Londoner Winter, dann erholt man sich davon und ist wieder oben und fährt nach Hause und dann beginnt das ganze von vor. Wie ein W halt. Glaube da ist was wahres dran. Man wird sehen. Habe übrigens heute eine nette Spanierin aus Barcelona kennen gelernt - Elena. Sie wohnt im Studentenwohnheim und da ist wohl gestern das Klo explodiert und sie wurden verlegt. Von den Studentenwohnheimen habe ich bis jetzt nur krasse Sachen gehört, gut, dass ich da nicht wohne. Abends haben wir uns wieder alle in der Küche getroffen. Azam hörte Internet-Radio, weil da eine Freundin aus seinem Spanischkurs moderiert. Gleichzeitig gibt es einen Chat, da hat er dann ständig kommentiert, was wer gerade macht. Als er meinte, das ich und Feras gerade in die Küche gekommen sind, wurden wir persönlich im Radio begrüßt. Tata. Dann hat Azam mir meinen PC repariert, weil ich dummerweise keine Emails mehr verschicken konnte. Obwohl er kein Wort lesen konnte (ist ja deutsches Outlook). Naja Computer Gurus halt. Sehr cool immer diese Küchentreffen, weil Feras ständig was über Sydney erzählt und Azam irgendeinen Schwank aus seiner Jugend und die beiden reissen Witze, die ich inzwischen sogar einigermassen kapiere. Feras hat heute übrigens beschlossen, ab jetzt Longsleeves zu tragen, in der Tat ist es heute viel kälter gewesen. Hoffentlich waren das nicht wirklich die letzten sonnigen Tage in London...
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